Wenn niedergelassene Ärzte teure Medikamente verordnen, obwohl es medizinisch gleichwertige, aber deutlich preiswertere Alternativen gibt, ist das häufig die Folge von Informationsdefiziten. Die jeweilige Praxissoftware gibt den Ärzten bis heute keinen immer aktuellen Überblick zu Beschlüssen, Optionen und Empfehlungen rund um die Arzneimitteltherapie. Deshalb hat die GWQ eigeninitiativ ein System der Arztinformation installiert, das die Möglichkeiten des § 73 Abs. 8 SGB V nutzt. Nach dieser Regelung haben die Krankenkassen und ihre Verbände Vertragsärzte vergleichend zu informieren, auch konkret über die jeweiligen Preise.
Bislang hat die GWQ hierzu eine große Anzahl Ärzte angeschrieben. Im Fokus stehen dabei so genannte Hochverordner, die nun vom GWQ-Arzneimittelmanagement über preisgünstige bzw. rabattierte Arzneimittel als Alternative informiert werden. Dabei wird die Alternative immer auf Grundlage des allgemein anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse definiert.
Konkrete Anlässe waren z. B. Preisentwicklungen und Zulassungserweite-rungen bei TNF-alfa-Inhibitoren, bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Hepatitis C, im Bereich Onkologie und auch zu Blutzuckerteststreifen. Eine zielgerichtete und aktuelle Information der Ärzte ist außerdem essentieller Bestandteil für die effektive Umsetzung von Rabattverträgen für patentgeschützte Arzneimittel.