01/2022 | Ambulante Pflege: „Stay@Home - Treat@Home“ – Neue Versorgungsform für bessere häusliche Versorgung von Pflegeempfänger:innen


Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa ein Drittel der Krankenhausaufnahmen in der Altersgruppe 70+ mit durchgängig verfügbaren Versorgungsstrukturen vermieden werden könnten. Genau hier setzt das Innovationsfondsprojekt „Stay@Home - Treat@Home“ an. Es stellt Pflegeempfänger:innen rund um die Uhr ein professionelles Versorgungsnetzwerk bereit, bestehend aus verschiedenen Fachdisziplinen, die jederzeit sowohl ärztlich als auch pflegerisch aktiv werden können. Im Mittelpunkt der Interventionen steht eine digitale Anwendung, über die die verschiedenen Akteure miteinander agieren und entscheidende Versorgungsdaten austauschen können. Neben der Charité als Konsortialführer besteht das Konsortium aus weiteren acht Mitgliedern, darunter auch die GWQ. Projektregion ist Berlin.

Ziel des Projekts

Im Fokus steht das frühzeitige Erkennen von Verschlechterungen des Gesundheitszustands sowie eine bedarfsgerechte vernetzte Intervention bei Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld. Die Maßnahmen sollen auch zur Erhaltung bzw. zur Verbesserung der Lebensqualität dieser Versichertengruppe beitragen und nicht zuletzt in hohem Umfang die Kosten für die GKV senken, indem z. B. Notaufnahmen verhindert werden.

Bestandteile der Versorgungsform

Erreicht werden soll dieses Ziel durch den Aufbau eines telemedizinisch unterstützten transsektoralen Kooperationsnetzwerkes von der Nachbarschaftshilfe bis zur Notfallversorgung für ambulante Pflegebedürftige. Dies beinhaltet u. a. die Integration eines digitalen interaktiven Gesundheitstagebuchs sowie die aktive Einbindung von Hausärzten und pflegenden Angehörigen bzw. Nachbarn. Dazu tragen Hausärzte die wichtigsten Informationen etwa zu Diagnosen und Medikationen in das digitale Gesundheitstagebuch ein und pflegende Dritte ergänzen regelmäßig Beobachtungen zum Gesundheitszustand der Versicherten.

Die Versorgungsform beinhaltet darüber hinaus Möglichkeiten einer telemedizinischen Versorgung, die Vernetzung mit geriatrischen Spezialisten der Charité, einen erweiterten Fahrenden Dienst der KV mit 24/7 Bereitschaft sowie die Bereithaltung eines Pflegenetzwerkes aus Kräften der Johanniter und des Malteser Hilfsdienstes für einen 24/7 Einsatz auch bei Pflegebedürftigen ohne eigenen Pflegedienst.

Leistungen der GWQ

Die Förderung aus dem Innovationsfond beträgt 9 Mio. Euro für die Förderdauer von 48 Monaten (1. Juli 2022 - 30. Juni 2026). Der Versorgungszeitraum beginnt am 1. Juli 2023 und endet am 1. Juli 2025.

Die Leistungen der GWQ als Konsortialpartner umfassen die aktive Begleitung der Prozessgestaltung sowie die Konzeptionierung des Selektivvertrags inkl. aller dazugehörigen Anlagen, Datenschutzbestimmungen etc. Darüber hinaus ist die GWQ zuständig für die Verifizierung von Unteraufträgen inkl. der dazugehörigen AVV (Auftragsverarbeitungsvertrag) und TOMS (technisch organisatorische Maßnahmen), die Datenlieferung für die Evaluation sowie die Akquisition von teilnehmenden Krankenkassen und damit verbundener Aufgaben.

Aktuell nehmen bereits folgende sieben Krankenkassen an dem Innovationsfondsprojekt teil: IKK Brandenburg und Berlin, IKK – Die Innovationskasse, SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, Salus BKK, energie-BKK, BKK Deutsche Bank AG, BKK B. Braun Aesculap.

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