Arzneimittelbedingte Komplikationen verursachen Schätzungen zu Folge jährlich zwischen 16.000 und 58.000 Todesfälle in Deutschland, wie kürzlich die Deutsche Apotheker Zeitung berichtete. Auslöser sind unter anderem der soziodemografische Wandel und die alternde Gesellschaft mit einer steigenden Zahl multimorbider Patient:innen. Das geht einher mit einer zunehmenden Selbstmedikation mit frei verkäuflichen Präparaten, wie Schmerzmitteln. In der Folge kann der ärztliche Medikamentenplan gefährdet werden, mit zum Teil gravierenden gesundheitlichen Folgen.
Pilotprojekt: Digitales interprofessionelles Medikationsmanagement (DiM)
Um die Situation zu verbessern, haben wir, wie bereits in unserer letzten Newsletterausgabe angekündigt, zusammen mit dem Hausärzteverband Nordrhein Anfang Juli das Pilotprojekt „digitales interprofessionelles Medikationsmanagement“ (DiM) gestartet. Ziel des Projektes ist es, arzneiinduzierte Probleme frühzeitig zu erkennen und deutlich zu reduzieren. Herzstück bei der Umsetzung ist die neue und innovative Medikationsmanagementsoftware Medinspector® der Viandar GmbH. Durch den Einsatz der Software können Hausärzte und Apotheker ihre Patient:innen gemeinsam betreuen, arzneimittelbezogene Probleme frühzeitig erkennen und lösen. Im Rahmen des Projektes vergüten die Kostenträger Medikationsanalysen und spezielle Maßnahmen zur Adhärenz-Förderung. Mittlerweile sind 15 Krankenkassen dem Pilotprojekt beigetreten. Allein in der Region Nordrhein entspricht das einem Versichertenvolumen von knapp einer halben Millionen Menschen. Aber nicht nur in Nordrhein können sich Apotheken, Ärzte und Patienten dem Modell anschließen.
Großes Interesse bei Apotheken
Das Projekt stößt bei Apotheken auf großes Interesse, wie unter anderem auch ein Interview mit unserem Bereichsleiter Versorgungsmanagement Oliver Harks und Oliver Funken vom Hausärzteverband Nordrhein in der Deutschen Apotheker Zeitung zeigt, indem beide das Projekt detailliert vorstellen.