Mit dem aktuellen Positionspapier „Qualität sichern – Einsparungen heben“ hat die GWQ Anfang September konkrete Vorschläge zur Eindämmung der Kostensteigerung bei Arzneimitteln vorgelegt. In 10 kompakten Thesen fassen unsere Experten darin Empfehlungen für die Gesundheitspolitik der kommenden Bundesregierung zusammen und machen auf den dringenden Reformbedarf im Arzneimittelmarkt aus Sicht unserer Kassengemeinschaft aufmerksam. Deutliche Weiterentwicklungsbedarfe sehen wir etwa beim inzwischen „in die Jahre gekommenen“ AMNOG-Verfahren, das als Nutzen- und Preisfindungsinstrument 2010 beschlossen wurde.
Als Dienstleistungsunternehmen, das von innovativen gesetzlichen Krankenkassen getragen wird, stehen wir für eine qualitativ hochwertige und moderne Arzneimitteltherapie. Daher begrüßen wir den unmittelbaren Zugang der Versicherten zu Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen. Jede:r Patient:in muss auch weiterhin auf Basis des GKV-Leistungskatalogs die individuell notwendige und zielgerichtete Therapie erhalten können.
Die stetig steigenden Arzneimittelkosten, etwa durch Steigerungen für Patentarzneimittel (ca. plus 30 Prozent in den letzten vier Jahren) belasten hingegen die Budgets erheblich. Die Durchschnittskosten für neu eingeführte Arzneimittel haben sich in den letzten 10 Jahren sogar fast vervierfacht und lagen 2019 bereits bei 150.000 Euro. Hinzu kommt eine zunehmende Konzentration der Arzneimittelausgaben (50 Prozent) auf immer weniger Versicherte.
Im Fokus der Empfehlungen steht daher insbesondere die nachhaltige Sicherung der Arzneimittelausgaben, ohne dass wichtige Errungenschaften, wie der unmittelbare Zugang der Versicherten zu therapeutischen Innovationen aufgegeben werden muss.
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GWQ Positionspapier „Qualität sichern – Einsparungen heben“ (Vollversion)