02/17 | Schmerzprogramm+: Qualifizierte Behandlung statt medizinisch nicht notwendiger Operationen

Schmerzpatienten suchen in Deutschland oft Jahre nach einer angemessenen Versorgung, und viel zu häufig werden sie operiert, obwohl bei manchen Schmerzerkrankungen sogar 80 Prozent der Operationen durch andere Behandlungswege vermieden werden können. Mit dem Schmerzprogramm+ setzt die GWQ genau bei diesen Punkten an: Über das Programm können Krankenkassen ihren Versicherten eine flächendeckende und qualifizierte Behandlung ihrer Schmerzen anbieten. Sie umfasst eine über die Regelversorgung hinausgehende multimodale Schmerztherapie durch spezialisierte interdisziplinäre Behandlungsteams und wird durch eine individuelle Patientenbetreuung per Telefoncoaching ergänzt. Das GWQ-Schmerzprogramm+ ist Anfang April gestartet und steht allen Kundenkassen der GWQ offen.

Etwa 12 bis 15 Millionen Menschen leiden unter chronischen, länger andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen. Erst nach durchschnittlich vier Jahren erhalten Schmerzpatienten eine adäquate Versorgung. Diese Situation verursacht erhebliches Leid bei den Betroffenen und führt oft zur Verschlimmerung oder Chronifizierung der Schmerzen. Zudem belegen GWQ-Daten, dass chronifiziert Schmerzkranke pro Jahr durchschnittlich 90 Tage Krankengeld beziehen – im Schnitt bis zu 4.000 Euro pro Versicherten. Wird eine Operation durchgeführt, steigen die Kosten auf durchschnittlich bis zu 5.000 Euro pro Patienten – wobei nur zwei von zehn Operationen als medizinisch notwendig betrachtet werden.

Der GWQ-Neuvertrag Schmerzprogramm+ stellt vor diesem Hintergrund eine qualitativ hochwertige Alternative zur Regelversorgung dar. Das Programm ist ausgelegt für Versicherte mit Erkrankungen aus den Bereichen Muskel und Skelett, Kopfschmerzen, neuropathische Schmerzen, Bauch- und Beckenschmerzen, chronischer Schmerz sowie Schmerzerkrankungen mit psychischer Komorbidität.

Durch die Teilnahme am Schmerzprogramm+ erhalten diese Versicherten einen schnellen Zugang zu einer qualitätsgesicherten Behandlung, bei der zum Einen unter Koordination spezieller Schmerztherapeuten interdisziplinäre Teams mit Beteiligung von Physio-, Ergo- und Psychotherapeuten eine individuell angepasste Versorgung garantieren. Als Ergänzung bietet die GWQ im Rahmen des Vertrags ein Telefoncoaching an. Diese Patientenbetreuung per Telefon ist ein zusätzliches Angebot zur niedrigschwelligen und flächendeckenden Versorgung, welches die langfristige Begleitung chronifizierungsgefährderter und leicht chronifiziert Schmerzkranker mit psychischer Komorbidität umfasst.

Die Leistungen des GWQ-Vertrags Schmerzprogramm+ basieren auf einem bundeseinheitlichen und natürlich BVA-konformen Vertrag. Für diesen kooperiert die GWQ mit der BVSD Service GmbH, berufspolitisch unterstützt durch den Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e. V., sowie der Medical:Contact AG.

Bei der Identifikation potenzieller Versicherter, der Administration und den Abrechnungsprozessen für die ärztlichen Leistungen werden die teilnehmenden Kassen in bewährter Form umfassend von der GWQ unterstützt. Der medizinische Nutzen und die wirtschaftlichen Effekte des Programms werden durch ein vertraglich festgelegtes Controllingkonzept und eine Evaluationsvereinbarung mit den Kooperationspartnern jährlich überprüft.


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