Projektziele sind u. a. eine Verbesserung der Langzeitprognose, ein effektiver Gesamt-Ressourceneinsatz, sowie die Entlastung der Notaufnahmen
Die neue Versorgungsform sieht vor, Pflegeempfänger:innen besser als bisher zu Hause zu versorgen und so ungeplante, teure Krankenhaus-Einweisungen zu vermeiden. Untersuchungen bei über 70-Jährigen haben bestätigt, dass etwa jede dritte Krankenhausaufnahme vermeidbar wäre, wenn es entsprechende durchgängig verfügbare Versorgungsstrukturen im ambulanten Bereich gäbe.
Genau hier setzt das Innovationsfondsprojekt Stay@home – Treat@home an. Es stellt Pflegeempfänger:innen rund um die Uhr ein professionelles Versorgungsnetzwerk bereit, bestehend aus verschiedenen Fachdisziplinen, die jederzeit sowohl ärztlich als auch pflegerisch aktiv werden können. Im Mittelpunkt der Interventionen steht eine digitale Anwendung, über die die verschiedenen Akteure miteinander agieren und entscheidende Versorgungsdaten austauschen können. Hausärzte tragen die wichtigsten Informationen etwa zu Diagnosen und Medikationen ein und pflegende Angehörige ergänzen regelmäßig Beobachtungen zum Gesundheitszustand des Versicherten.
So zielt das Projekt auf das frühzeitige Erkennen einer Verschlechterung des Gesundheitszustands und eine bedarfsgerechte Intervention von Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld ab. Die Maßnahmen sollen auch zur Erhaltung bzw. zur Verbesserung der Lebensqualität von Pflegeempfängern beitragen und nicht zuletzt in hohem Umfang die Kosten für die GKV senken, indem Notaufnahmen verhindert werden.
Weitere Projektziele sind:
- Eine Verbesserung der Langzeitprognose bzw. die Vermeidung eines raschen Fortschreitens des Krankheitsgeschehens durch zusätzliche Hospitalisierung – insbesondere bei Demenzerkrankten.
- Ein effektiver und ebenso effizienter Gesamt-Ressourceneinsatz, sowie die Entlastung der Notaufnahmen.
- Das Auffangen von pandemiebedingt nicht wahrgenommenen, aber dringend erforderlichen Arzt-Regelbesuchen, insbesondere bei chronisch Kranken.